Parodontologie

Warum ist die Behandlung von Parodontose wichtig?

Am häufigsten ist die chronische Form der Parodontitis, bei der es durch die andauernde Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates zu einem langsam fortschreitenden Gewebeabbau kommt. Nach und nach geht das Zahnfleisch zurück und auch der Kieferknochen, in dem der Zahn verankert ist, wird angegriffen.

Bleibt die Erkrankung unbehandelt, drohen nicht nur Zahnfleischrückgang, freiliegende Zahnhälse und der Verlust von Zähnen. Heute weiß man, dass eine Parodontitis auch zur Gefahr für die Allgemeingesundheit werden und zum Beispiel das Risiko für Herzinfarkt, Lungenentzündung und Diabetes mellitus erhöhen kann. Zudem steigt bei Schwangeren mit einer unbehandelten Parodontitis die Gefahr für Komplikationen (z. B. Frühgeburt).

Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt und richtig behandelt wird. Was viele nicht wissen: Bei Parodontitis handelt es sich um einen nicht umkehrbaren Prozess. Das heißt, dass die Erkrankung nicht vollständig heilbar ist. Je früher die Diagnose allerdings gestellt wird, desto besser lässt sich die Parodontose behandeln und sogar zum Stillstand bringen.

Wichtig: Parodontitis stellt eine ernstzunehmende Erkrankung dar, die nicht auf den Mundraum beschränkt ist. Eine konsequente Behandlung ist deshalb unerlässlich und – da es sich um eine chronische Erkrankung handelt – dauerhaft erforderlich.

Parodontose oder Parodontitis?

Eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes nennt man „Parodontitis“. Die Endung „-itis“ steht für eine entzündliche Erkrankungen.

Umgangssprachlich wird die Erkrankung oft als „Parodontose“ bezeichnet.

Die Endung „–ose“ steht aber für eine normale, durch das Alter bedingte Veränderung. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Entzündung, die durch Bakterien ausgelöst wird.

Eine Parodontitis entwickelt sich immer aus einer Zahnfleischentzündung. Daher sollten Sie auch kleinere Zahnfleischprobleme im Auge behalten und im Zweifel einen Besuch beim Zahnarzt einplanen.

Parodontosebehandlung:

Die Parodontose-Therapie basiert auf einer vollständigen Entfernung bakterieller Zahnbeläge. Schließlich sind sie die Ursache der Erkrankung.

Die zahnärztliche Behandlung besteht in der Regel aus drei Phasen, die neben der Aufklärung des Patienten eine gründliche Reinigung der Zähne und der Zahnfleischtaschen umfasst. Welche Therapiemaßnahmen im Einzelnen angewendet werden, hängt vor allem von der Schwere der Erkrankung ab. Ziel ist es, die Bakterienmenge wirksam zu reduzieren und so den ständigen Entzündungsreiz zu beseitigen.

1. Behandlungsphase

Zunächst wird der Patient über die Ursachen der Erkrankung informiert und darüber beraten, wie die Maßnahmen zur täglichen Mundhygiene zu Hause optimal gestaltet werden können. Dazu zählt zum Beispiel neben der korrekten Zahnputztechnik auch die gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten. Im Anschluss wird eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) durchgeführt, um alle bakteriellen Beläge auf und zwischen den Zähnen sowie am Zahnfleischrand zu entfernen.

2. Behandlungsphase

Der nächste Schritt beinhaltet die Beseitigung von bakteriellen Zahnbelägen, die unter dem Zahnfleischsaum bzw. in den Zahnfleischtaschen haften. Diesen Prozess, der unter lokaler Betäubung durchgeführt wird, bezeichnet der Zahnarzt als „subgingivale“ (unter dem Zahnfleischrand liegend) Reinigung. Speziell bei fortgeschrittener Parodontitis können zusätzlich kleinere chirurgische Eingriffe erforderlich sein, um eine gründliche Reinigung zum Beispiel auch bei schwer zugänglichen Zahnfleischtaschen zu erreichen.

Im Anschluss ist oft eine antibakterielle Behandlung mit desinfizierenden Präparaten auf Basis von Chlorhexidin sinnvoll. In bestimmten Fällen kann auch eine Antibiotika-Behandlung erforderlich sein.

Der Langzeiterfolg dieser Behandlung kann durch eine entsprechende Mundhygiene und regelmäßig durchgeführte professionelle Zahnreinigungen weitestgehend gewährleistet werden.